Die Ethiksteuer

Immer mehr Menschen treten aus den Kirchen aus. Damit werden Sie gleichzeitig der Verantwortung zur Bezahlung einer wichtigen ethischen Steuer entbunden.

Die Kirche unterhält Institutionen und  Projekte, die für unser soziales und kulturelles System von enormer Wichtigkeit sind und die den Bund von der Bezahlung weiterer sozialer Staatsbeiträge entlastet.

Wenn die Kirche diese Projekte nicht mehr finanzieren kann, muss der Bund wohl in einigen Fällen unterstützen, was sich mit dem momentanen Sparkurs nicht vereinen lässt.

Gleichzeitig treten Menschen aus der Kirche aus, die sich von Ihrer ethischen Verantwortung nicht distanzieren möchten und weiterhin Ihrer Pflicht nachkommen möchten.

Aus diesen Gründen wäre die Einführung einer Ethiksteuer als Alternative zur Kirchensteuer sinnvoll. Diese Steuer muss aber als freiwillige Steuer erhoben werden, um keine Aggressionen in der Bevölkerung auszulösen.

Die SteuerzahlerInnen können so trotzdem Ihrer  Verantwortung nachkommen und sollen frei wählen können, zu welchem Zweck dieser Steuerbeitrag verwendet werden soll.

Dabei sollen Sie auf dem Steuerbogen zwischen folgenden Sparten wählen können - Beispiele:

- Kirche (mit Angabe der Religion)
- Gemeinwesen (Kinder-, Jugend-, Familien, Alters- und  Quartierprojekte)
- Sozialarbeit (Beratung, Sachhilfe, Therapie, Selbsthilfegruppen)
- Fürsorge (Arbeitslosenversicherung)
- Kultur (Veranstaltungen, Kulturzentren)
- Menschenrechtsorganisationen (z.B. Amnesty International)
- Medizinische Hilfe (z.B. Rotes Kreuz, Spitäler)
- Entwicklungszusammenarbeit

Grundbedingung zur Einführung dieser Steuer muss aber eine einfach handbare Administration sein, die diese Gelder nicht gleich aufbraucht. Das bestehende System der Kirchensteuer soll nur moduliert und mit einem Verteilungssystem ergänzt werden. 

Der Bund soll diese Mittel zusätzlich zu den Mitteln verteilen, die bereits verteilt werden (keine Kürzungen bestehender Finanzierungen), die Beiträge aber ausgleichen. Die eingenommenen Mittel werden vom Bund verwaltet und auf die jeweiligen Bereiche nach den Wünschen der BürgerInnnen verteilt.

Der Autor Marius Müller ist gespannt auf eine Diskussion ..

Beitrag veröffentlicht am 5. Juni 1997

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