Endo-Management - Wissenslenkung in Cyber-Ökonomien |
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Virtuelle Märkte erfordern neue Spielregeln für die Navigation und die Erzeugung von Wissen. Endo-Management beschreibt das neue Paradigma Wissen besteht aus Daten, beim Individuum erzeugten Informationen, aus zuvor gemachten Erfahrungen, aus Kreativität und emotionaler Intelligenz. Wissen ist somit ein mehrdimensionales Phänomen, daß untrennbar mit den menschlichen Interfaces und ihren Interaktionen gekoppelt ist. Die Entwicklung des Wissensmanagements wird durch die Zunahme der Interaktionen im Internet nachhaltig beeinflusst. Die Vorteile eines gezielten Wissensmanagements sind ein kostengünstiger und schneller Zugang zu internen und externen Wissensquellen, die Reduzierung des Zeitaufwandes beim Hervorbringen von Innovationen, die Förderung der Kommunikations- und Teamfähigkeit bei den Mitarbeitern, Effizienzsteigerungen durch direkten Zugriff auf Daten durch alle Mitarbeiter, die Beschleunigung sämtlicher Unternehmensprozesse, eine effektivere Einbindung von Kunden in problemlösungsorientierte Netzwerke sowie die Möglichkeit der interaktiven Kommunikation und Simulation in komplexen Projektumgebungen. Erfolgreiches Wissens-Management erfordert interdisziplinäres Wissen, welches die unterschiedlichen Fachgebiete verbindet und dadurch zum Katalysator für Innovationen werden kann. Die Wissensstrategie versucht deshalb die Innovationsfähigkeit von Organisationen systematisch zu verbessern, mit dem Ziel die Adaption an die Kundenbedürfnisse zu steigern. Statt lediglich einen Return on Investment (ROI) zu betrachten wird zunehmend auch ein Return on Knowledge (ROK), d.h. eine qualitative Größe bei der Bewertung des Unternehmungserfolges eine Rolle spielen. Die Wissens-Strategie gibt dem Wissensmanagement eine konkrete Richtung und definiert, wo Wissensdefizite sind und welche neuen Wissensquellen erschlossen werden müssen. Wer Wissen in Unternehmen hortet ohne es weiterzugeben, schadet dem Unternehmen. Deshalb muß es das Ziel jeder Wissensstrategie sein, die Fähigkeiten der Mitarbeiter derart zu schulen, daß diese das Wissen mit anderen Teilnehmern teilen und gemeinsam weiterentwickeln. Da effizientes Wissens-Management auch eine intelligente Vernetzung von Unternehmen bedingt, werden Firmen, die ein zielorientiertes Management der Ressource Wissen betreiben wollen, nicht umhin kommen, ihre Unternehmensstrukturen den Hyperlink-Strukturen des Meta-Wissensnetzes Internet anzupassen. Die Halbwertszeit neuer Technologien, Strukturen und Prozesse erfordert ein spezielles Wissensmanagement im Hinblick auf Innovationen und Erfindungen. Beispiele aus erfolgreichen Unternehmen wie Microsoft, Intel oder Compaq zeigen, daß durch die gezielte Nutzung und Weiterentwicklung des in den Unternehmen vorhandenen Wissens Kostensenkungs- und Wachstumspotentiale freigesetzt werden können, die mit herkömmlichen Verschlankungsansätzen oder Reorganisationskonzepten nicht hätten erreicht werden können. Qualitatives Wachstum durch Wissensaustausch erfordert jedoch Echtzeitsysteme, die instantane Diskussionen und Interaktionen in Internet-Foren, Intranets oder mit externen Netzwerken erlauben. E-Commerce bezieht sich nicht nur auf An- und Verkäufe, sondern auch auf Tauschbörsen, Auktionen und Schenkungen. Die Kundenanbindung in Endo-Märkten wie dem Internet ist schwieriger als in den physischen Exo-Märkten, da es viel mehr Auswahlmöglichkeiten unter Alternativen gibt. Wenn der Kunde dasselbe Produkt wesentlich kostengünstiger bekommen kann, müssen besondere Mehrwertdienste geboten werden, damit ein Kunde dennoch das teurere Produkt kauft. Durch die telematischen Medien ist es für den Kunden wesentlich einfacher seine Wünsche zu artikulieren und über Diskussionsforen Wissen über die besten Anbieter zu sammeln. Der Kunde wird noch direkter auf die ihn interessierenden Unternehmen zugehen. Firmen-Communities, d.h. Gemeinschaften, die von Unternehmen ins Leben gerufen werden, führen zu einer besseren Kundenanbindung. Nichts hindert jedoch den Kunden parallel in mehreren dieser Communities aktiv zu sein, so daß er sich immer weniger von Verkäufern manipulieren lassen wird. Die Parallelwelten des Cyberspace schärfen das Bewußtsein für Anbieter-Vergleiche in Echtzeit, d.h. um einen Nicht-Kunden in virtuellen Märkten zu gewinnen und zu behalten wird wesentlich mehr Nutzen angeboten werden müssen als in den physischen Märkten. Trotzdem wird auch in den virtuellen Märkten niemand vor dem völligen Ruin bewahrt werden können, wenn ein Aktien-Crash die Finanzmärkte in den Keller schickt. Hierbei spielt der Begriff der "Millisekundenpleite" eine entscheidende Rolle. Die Spiel-Casino-Ökonomien der Elektronischen Märkte führen zu Winner-Loser-Spielen, bei denen einzelne Teilnehmer aber auch Banken oder Anlageverwaltungsfirmen nahezu in Echtzeit bankrott gehen können. Allerdings besteht auch die Möglichkeit dem Dilemma der virtuellen Zocker-Wirtschaft zu entgehen. Die größten Gewinnspiele werden nämlich dann möglich, wenn Geld nicht in spekulative Zwecke oder Rentenpapiere investiert wird, sondern in Venture Capital, welches Innovationen hervorbringt. Der Einsatz der Telematik ermöglicht eine Aufhebung des physischen Raumes und die Möglichkeit der interaktiven Telepräsenz. Aufgrund des zunehmenden Einsatzes der Computertechnologie und deren Vernetzung sind die Kosten der Kommunikation in den letzten Jahren stark gesunken, wobei dieser Trend ungebrochen ist. Durch die starke Wachstumsrate der Internetanschlüße wird momentan die Voraussetzung geschaffen, daß Elektronische Märkte einen Großteil der bisherigen physischen Marktaktivitäten in digitale oder virtuelle Transaktionen überführen. Es waren die wegweisenden Arbeiten von Ronald Coase, die die Möglichkeit von Märkten mit minimalen Transaktionskosten aufgezeigt haben. Es ist insbesondere die Kosteneffizienz einer Transaktion, welche die Organisationsform wirtschaftlicher Transaktionen bestimmt. Der vernetzte Marktplatz ermöglicht es hierbei kleineren Unternehmen mit vergleichsweise geringen Mittel, die gleiche Internet-Präsenz zu erzielen wie mittlere und große Unternehmen. Da in der digitalen Ökonomie, die Markteintrittsbarrieren für die globale Markterschließung somit relativ gering sind, wird der Wettbewerb in diesen Märkten dramatisch zunehmen. Die Virtualisierung der Ökonomie hin führt zu immer komplexeren Vernetzungen, die bestehende Markt- und Hierarchieprinzipien aufheben. Es entstehen innerhalb der Cyber-Welten Endo-Ökonomien, d.h. Cyber-Ökonomien die auf Virtuellen Realitäten, digitalen Transaktionen und Simulationen basieren, die die bestehenden Produktions- und Verteilungssysteme der Güter transformieren. Das bisherige Markt-Prinzip basiert auf der Kaufkraft der Kunden. In einer Endo-Ökonomie haben die Besitzer von Waren Schwierigkeiten, eine Vielzahl von Menschen von der Nutzung der Ware auszuschließen, da eine virtuelle Ware einfach kopiert werden kann und die Transaktionskosten für die Nutzung von Waren dramatisch sinken. Die Verlagerung der Macht von den Verkäufern zu den Käufern und von rivalisierenden zu nicht rivalisierenden Produkten und Dienstleistungen wird dazu führen, in neuer Weise über Märkte nachzudenken. Da in einer Welt der zunehmenden Daten und komplexen Vernetzungen ein Mangel an Transparenz ein Hauptmerkmal sein wird, werden Produkte und Dienstleistungen, die die Endo-Ökonomie transparenter machen die größten Wachstumsraten verzeichnen. Hierzu gehören Intelligente Agenten, Wissens-Navigatoren und Warentransaktionssysteme. |
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