Die Vision vom Ende der Religion

    Ich versuche all mein Handeln unter das Gesetz des kategorischen
Imperativs zu stellen und betreibe ständig transzendentale Apperzeption. So
scheide ich das Sein vom Nichtsein und erleuchte das Dunken in mir. Ich
erkenne wie das Ich den Raum ausfüllt und sehe mich in Mitten von Allem und
alles umgibt mich. Nichts ist da draußen, was nicht auch in mir wäre und
wäre da etwas so könnte es nicht sein, daher ist alles was ist, ob Innen
oder Außen, das Ich. Neben dem Ich, ist für Gott kein Platz, er war nur
eine Krücke, für die Zeit da sich das Ich seiner selbst noch unbewußt war
und ist der Knecht der Blinden und derer die Angst haben ihr eigenes Licht
zu sehen. Das Ich aber ist, weil es sein will und braucht dafür keinerlei
weitere Rechtfertigung.

    Durch die exponentiell steigernde Geschwindigkeit mit der der
Fortschritt voran schreitet, werden fundamentale Neuerungen in immer kürzer
werdenden Zeitabständen Veraltetes ablösen und umstürzen um für das Neue
Platz zu schaffen. Bis all das was ist, Entstehendes sein wird, in sich noch
ungefestigt und formbar.

    Nun ist die Herrschaft des Himmels zu Ende und die Herrschaft des, sich
selbst zu beherrschen wissenden Menschen hat begonnen. Aus dem Chaos der
scheinbaren Katastrophe wird er erwachsen, der All-ein-herrschende, der
alle Autorität zur Gänze sein nennen wird, der seine Grenze als die Grenze
zum Nichtsein erkannt hat und der seinen Geist bis an den Rand des
Undenkbaren erweitern wird. Indem er sich die drei Welten bewußt machen
wird, wird er in der Lage sein, das Chaos zu formen und eine ganz neue Welt
schaffen, welche die uns so vertraute Welt ablösen wird.

                                                                          
                                    Jon Smith

Beitrag veröffentlicht am 8.Januar 1998

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